Pressestimmen

 

Der Seelen wunderliches Bergwerk

Am 30. und 31. Januar 2007, im Theater an der Wien


„Das war keine Lesung. Das war kein Konzert. Das war ein hoch spannender Dialog, bisweilen auch ein Duell, eines Orchesters mit einem Schauspieler...
Das Kammerorchester moderntimes rund um die Oboistin Julia Moretti und den Geiger Ilia Korol begann mit angenehmer Barockmusik und endete mit verstörenden Klängen von Schostakowitsch, Arvo Pärt und Siggi Hai-ders pfeifenden, summenden Blech- und Glasinstrumenten...
Kleiner Aufwand, große Künstler, ein besonderer, heftig akklamierter Abend.“
C. Hirschmann, Österreich, 1. Februar 2007

„Den Blick auf ‚Industrielle Frühzeit und romantische Utopie’ warf Tobias Moretti schon für die RuhrTriennale 2006. Nun präsentierte er sein knappes, nur 75 Minuten dauerndes Konzert ‚mit szenischer Einrichtung’ und unter der Leitung von Ilia Korol und Julia Moretti seinen treuen Wiener Fans“.
Kronen Zeitung, 1. Februar 2007

„’Der Seeelen wunderliches Bergwerk’ ist – wie schon Morettis ‚Liederabend’ in Salzburg - die Aufhebung der starren Grenzen zwischen Lesung und Kammermusik, was für Freunde beiderlei Gattungen nur erfreulich ist, weil Ton und Wort ja stets untrennbar sind.
Ausgezeichnet musiziert wird vom Kammerorchester moderntimes, das von Morettis Frau Julia, einer Oboistin, gegründet wurde. Viel Applaus.“
Kurier, 1. Februar 2007

„Umjubelte Premiere: Tobias Moretti und das Kammerorchester moderntimes mit ‚der Seelen wunderliches Bergwerk’ im Theater an der Wien...
Die nun am Theater an der Wien zur Aufführung gebrachte szenisch-musikalische Lesung ‚Der Seelen wunderli-ches Bergwerk’ konzipierte Moretti in enger Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester moderntimes, 2003 gegründet vom Geiger Ilia Korol und Morettis Ehefrau, der Oboistin Julia Moretti.“
Tiroler Tageszeitung, 1. Februar 2007

„Mozart, Akkordeonklänge und die Geschichte des Bergarbeiters, der nicht zur Verlobten zurückkehrte, machen den Anfang. Moretti liest mit erdiger Stimme Georg Trakl, Heinrich Heine, Paul Celan. Das moderntimes - Or-chester, geleitet von Ilia Korol und Morettis Ehefrau Julia, sirrt und flirrt anfangs leise dazu. Aus sehnsuchtsvollen Klängen werden hämmernde Forderungen. Mit einem Knall bricht der Fortschritt über die Szene, Chaos bricht aus. Ein Bergstollen speit einen Flügel, die Pianistin rollt herbei -eine steife Porzellanpuppe , die per Power-Knopf aktiviert werden kann...“
Wiener Zeitung, 1. Februar 2007

„Die Emotionen, die die Texte hervorrufen, werden vom Orchester weitergeführt, verstärkt: Das Ensemble mo-derntimes (Leitung: Julia Moretti und Ilia Korol) hat eine fabelhafte Musikauswahl getroffen (von Boccherini bis Arvo Pärt) und ist bestens einstudiert.
Der bruchlose Übergang zwischen Text und Musik sowie einige szenische Einfälle sind hauptverantwortlich da-für, daß die Collage zu einem großen Ganzen verschmilzt.“
Die Presse, 1. Februar 2007

„Tobias Moretti steht für Der Seelen wunderliches Bergwerk natürlich nicht allein auf der Bühne: Die Musik spielt einen nicht zu unterschätzenden Part. Akkordeonspieler Siggi Haider und das Kammerorchester moderntimes begleiten ihn durch den Abend, ja übernehmen immer wieder die Führung: Haydn und Mozart, Schostakowitsch, Benjamin Britten und Arvo Pärt stehen unter anderen auf dem Programm. Auch die Musik will den Wandel Zeiten spürbar machen – etwa über den Gebrauch von Originalinstrumenten.“
Bühne Januar 2007

 

Der Liederabend

Am 25. und 28. Juli 2006, im Großen Saal des Mozarteums

Der Liederabend im Mozarteum: Eine kongeniale Vorstellung
„Als fantastisches kleines Gesamtkunstwerk entpuppte sich am Dienstag im Großen Saal des Mozarteums bei den Salzburger Festspielen Der Liederabend ... Es knisterte an diesem heißen Abend, und das diesmal 31-köpfige Orchester moderntimes, 2003 von der Oboistin Julia Moretti und Ilia Korol gegründet, verstärkte den bezaubernden Effekt: lebendiges Musizieren auf höchstem Niveau, mit Herzblut gespielt. So zeitgemäß kann Mozart sein“.
Norbert Mayer, Die Presse, 27. Juli 2006

„Tobias Moretti und Michael Schade haben für die Salzburger Festspiele eine besondere Art Musiktheater gestaltet ... neben der musikalischen Qualität ist dieses feine Netz aus Blicken, Gesten und Haltungen ein Beobachtungsgenuss. Eine frische Antwort auf die Gediegenheit, die Klassik-Konzerte oft umschwebt.“
J. Schmitzberger, Kurier, 27. Juli 2006

Salzburger Festspiele: Umjubelter Liederabend rund um Mozart
„Der Liederabend war so vielleicht gar kein Liederabend, hatte aber alles, was ein Abend mit Mozart bieten kann: Tiefe und Leichtigkeit, Witz und Abgründe“
Clemens Panagl, Salzburger Nachrichten, 27. Juli 2006

„War das ein Gejole und Gejuble, Geklatsche und Getrampel im Salzburger Mozarteum. Warum? Aus lauter Freude und Vergnügen über ein Festspiel-Programm, das sich recht harmlos Der Liederabend nennt und von Michael Schade und Tobias Moretti mit Musik und Literatur ausgeheckt wurde. Bei dem vom ukrainischen Geiger Ilia Korol und der Oboistin Julia Moretti 2003 gegründeten Orchester moderntimes dachte ich zu Beginn, oje, das wird eine grobe klotzige Geschichte. Die Musiker haben sich aber so in allem gesteigert, dass es am Ende eine schiere Freude war. Ganz und gar im Glück beginnt das Grübeln: Warum hat es solche Liederabende nicht schon früher und öfter gegeben? Weil es halt immer die richtigen Menschen und Künstler braucht. Schön, dass es so gestimmt hat.“
Hans Langwallner, Kronen Zeitung, 27. Juli 2006

„Im Mozarteum wurde ein von Michael Schade und Tobias Moretti gestalteter Abend mit Mozart-Arien und ausgewählten Texten heftig akklamiert. Der Applaus im Großen Saal des Salzburger Mozarteums wollte kein Ende nehmen. Das Publikum zeigte sich begeistert von den Rezitationen von Tobias Moretti und Sylvie Rohrer, den Sängerkünsten von Juliane Banse, Patricia Petibon und Michael Schade und den Darbietungen des Kammerorchesters moderntimes.“
Wolfgang Huber-Lang, APA, 26. Juli 2006

Der Liederabend war in Wirklichkeit ein Charmant Inszenierter Arien- und Rezitationsabend
„Da war man wirklich neugierig drauf, wie eine Sängerin auf Festspielniveau mit der ‚Abendempfindung’ zu Rande kommt – und dann war Der Liederabend der Salzburger Festspiele 2006 ein dramatisierter Arien-Abend: Juliane Banse und Michael Schade sangen Mozartarien und –duette, begleitet vom 2003 gegründeten Originalklangorchester moderntimes. Sylvie Rohere und Tobias Moretti rezitierten Texte von HC. Artmann, Thomas Bernhard, Raoul Schrott, Botho Strauß, Ingeborg Bachmann, Franz Kafka und Sophokles ... Das Orchester moderntimes begleitete temperamentvoll und musikantisch. Ein charmanter anspruchsvoller und musikalisch anregender Abend, dem man gern nachsah, dass er kein Liederabend war.“
Heidemarie Klabacher, DrehPunktKultur.at, 26. Juli 2006

„Das Projekt des Schauspielers (und ausgebildeten Komponisten) Tobias Moretti und des Tenors Michael Schade bringt Wort und Ton in nächste Nähe zueinander, Auszüge aus Texten und musikalische Beiträge folgen sich Schlag auf Schlag ... Dass die knapp anderthalb Stunden so rasch vergingen, hängt auch mit der Virtuosität der Darbietung zusammen. Die Schweizer Burgschauspielerin Sylvie Rohrer und vor allem Tobias Moretti ließen die gedruckten Wörter förmlich zu Klang werden, während Michael Schade und die Sopranistin Juliane Banse ihre Nummern nicht nur ganz aus dem Text heraus gestalteten, sondern auch wie Schauspieler agierten. Eine Entdeckung zudem das von dem Konzertmeister Ilia Korol und der Oboistin Julia Moretti geleitete Orchester moderntimes, das sich durch die Epochen hindurch der Instrumente und der Spielweisen bedient, die der Entstehungszeit der jeweils gespielten Stücke entsprechen. Höhepunkt des Abends war die Arie Vorrei spiegarvi, oh Dio (KV 418), für welche die Sopranistin Patricia Petibon auf einen überhellen Lichtstrahl aus seiner Seitentür aufs Podium zu schweben schien – und der musikalische Ausdruck nahm das voll und ganz auf.“
Dr. Peter Hagmann, Neue Zürcher Zeitung, 3. August 2006

„Droben auf der Bühne singen und sprechen zwei Schauspieler und drei Sänger in Gedichten und Texten von Kafka, Heine, H.C. Artmann, Botho Strauß, Bernhard, Sophokles und in Arien allein von Mozart von der Gefährlichkeit, der Unmöglichkeit, der Tollheit, der Verrücktheit der Liebe. Sie wandeln höchst ausdrucksstark auf den schmalen Gratschnittstellen, wo das Schöne aufs Abgründige, das Surreale aufs Betrügerische, das begehrliche aufs Verbrecherische treffen – und alle einsamst zu zweit scheinen. So bringen sie, begleitet vom Kammerorchester moderntimes die Höllenhimmelsehnsuchtstemperaturen noch einmal zum Überkochen. ...“
G. Stadelmayer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Juli 2006

„Das Kammerorchester moderntimes, von Ilia Korol an der ersten Geige angeführt, musiziert herzhaft zupackend mit Temperament und rhythmischem Drive. An diesem ebenso anregenden wie gehaltvollen Abend, der nur knapp eineinhalb Stunden dauerte, lag die Würze sowohl in der Kürze aber auch in der glänzenden Präsentation der Ausführenden.“
Elisabeth Aumiller, Reichenhaller Tagblatt, 29/30. Juli 2006

„Ein junges Orchester, moderntimes aus Wien, unterstützt auf idealer Weise eine Aufführung, die abgeschlossen wird mit dem enthusiastischstem Applaus, den wir je in Salzburg erlebt haben.“
Xavier Cester, Avui (Spanien) 31.Juli 2006

 

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kammerorchester auf originalinstrumenten

Eine Entdeckung zudem das von dem Konzertmeister Ilia Korol und der Oboistin Julia Moretti geleitete Orchester moderntimes, das sich durch die Epochen hindurch der Instrumente und der Spielweisen bedient, die der Entstehungszeit der jeweils gespielten Stücke entsprechen. Höhepunkt des Abends war die Arie Vorrei spiegarvi, oh Dio (KV 418), für welche die Sopranistin Patricia Petibon auf einen überhellen Lichtstrahl aus seiner Seitentür aufs Podium zu schweben schien – und der musikalische Ausdruck nahm das voll und ganz auf.“
Dr. Peter Hagmann, Neue Züricher Zeitung, 3. August 2006

War das ein Gejole und Gejuble, Geklatsche und Getrampel im Salzburger Mozarteum. Warum? Aus lauter Freude und Vergnügen über ein Festspiel-Programm, das sich recht harmlos Der Liederabend nennt und von Michael Schade und Tobias Moretti mit Musik und Literatur ausgeheckt wurde. Bei dem vom ukrainischen Geiger Ilia Korol und der Oboistin Julia Moretti 2003 gegründeten Orchester moderntimes dachte ich zu Beginn, oje, das wird eine grobe klotzige Geschichte. Die Musiker haben sich aber so in allem gesteigert, dass es am Ende eine schiere Freude war.
Hans Langwallner, Kronen Zeitung, 27. Juli 2006

Der Liederabend also: Statt Klavierliedern Arien und Symphoniesätze; statt Mozart-Briefen Texte von Artmann, Kafka oder Bernhard; statt eines Flügels ein komplettes Kammerorchester. Moderntimes nennt sich dieses ... und musizierte am Dienstag, im verdunkelten Großen Saal des Mozarteums auf Originalinstrumenten munter und widerborstig drauf los.
Florian Oberhummer, Salzburger Volkszeitung, 27. Juli 2006

Auf seiner Debütplatte präsentiert das österreichische Ensemble "Modern Times" Barytontrios von Joseph Haydn in Streichtrioversionen. Die auf Originalinstrumenten spielenden Musiker führen Haydn zurück auf seine kontrapunktischen Ursprünge, die man in dieser Radikalität gar nicht vermutet hätte. Sie lenken ihre Spielenergie nach innen und zelebrieren punktgenaue Balanceakte im Zusammenspiel.
WDR 3, 2. Februar 2006

"Souveräner musikalischer Intellekt und zupackender Spielwitz"
Ensemble-Magazin

Reise durch Zeit und Stil

BÜHNENCOLLAGE / Zwanzig Musiker und ein Darsteller:
Tobias Morettis "Der Seelen wunderliches Bergwerk" in der Duisburger Gebläsehalle.

...Moretti rezitiert nicht nur, er spielt auch. Er klettert, in den Raum hineinhorchend, die Wände hoch oder kriecht, von den Energien der Musik angezogen, bäuchlings durch die Reihen der Orchestermusiker bei deren Reise durch die Zeit. Sie führte von den Sturm- und Drang"-Klängen eines Joseph Martin Kraus über sinfonische Sätze von Mozart, Haydn und Boccherini bis zur Endzeit-Ausgelassenheit eines
herrlich parodierten Schostakowitsch-Walzers, Arvo Pärts "Summa", Benjamin Brittens "Pan" für Oboe solo oder Frank Martins "Polyptyque, Image de la Chambre Haute". Längst sind neue Instrumente dabei, machen die Klänge metallischer und schärfer. Ein von Siggi Haider brillant bedientes Blech-Glas-
Instrument zum Beispiel. Dem Kammerorchester, das "demokratisch", also ohne Dirigenten musiziert, gebührt höchstes Lob. Voller Elan und Spielfreude absolvierten sie die Kompositionen. Und auch beim inszenierten Lärm des Aufund
Abbaus auf offener Bühne kannten sie kein Halten. Stürmischer Schluss-Applaus!
Johannes K. Glauber, NRZ, 26. September 2005


Romantisch und widersprüchlich

... Wort und Ton stehen im Wechsel. Während Tobias Moretti Hebels kalte Trauer und Heines Sarkasmus zu Leben erweckt, lässt Ilia Korols Kammerorchester "Moderntimes" einen Mix aus Klassik, Romantik und Moderne erklingen. Am Anfang steht die berühmte Geschichte "Unverhofftes Wiedersehen" von Johann Peter Hebel: Eine junge Frau verliert ihre große Liebe durch ein Grubenunglück, 50 Jahre später, als Greisin, sieht sie den immer noch jugendlich wirkenden Leichnam wieder. Morettis Schlichtheit trifft ins Herz, löst Emotionen aus, die das exzellent intonierte Orchester aufnimmt. Ebenso sacht gestalten Moretti und Musiker die Übergänge zwischen Trakl, Heine und Grillparzer. Um Trauer und tiefgründige Naturbilder geht es in Trakls "An den Knaben Elis", in Heines "Das Buch Le Grand" um Jugenderinnerungen an Kurfürsten in Düsseldorf und an napoleonische Truppen. Dann der Bruch: Das Orchester wechselt die alten Instrumente gegen moderne aus, Moretti klettert die Wände hoch und liest aus Enzensbergers Zwiesprachen mit Maschinen (aus "Rache für ein gläsernes Herz"). Julia Moretti schickt mit der Oboe Schalmaienklänge durch die Halle, bevor Siggi Haider mit einem Geigenbogen eine Plastik bearbeitet und mit ohrenbetäubenden Lärm die neoromantische Atmosphäre beendet. Was bleibt? Viel Melancholie und Weltschmerz. Aber auch Nachdenken über Parallelen zu unserer Zeit, in der Werte der Industriegesellschaft ausgehebelt werden - wie die Politiker sagen, ausgehebelt werden müssen. Die Ängste und Gefühle von damals sind uns sehr vertraut.
Michael Georg Müller, Westfälische Rundschau, 26. September 2005

Unverhofftes Wiedersehen

Tobias Morettis tiefgründiger Triennale-Abend mit dem Ensemble "moderntimes"
... Die Aktionen verbinden sich bruchlos mit der Musik, weil das fabelhafte Ensemble "moderntimes" – es ist jüngst bei Preiser Records/Naxos ein spannendes Album mit Haydn-Divertimenti und Mozarts Oboenquartett erschienen - ein faszinierendes Programm konzipiert hat. In diesem Orchester spielt Morettis Frau, Julia Moretti, Oboe. Man beginnt mit getragen Sätzen der Wiener Klassik und zeigt, dass die Romantik schon da (als Gefühlswelt) grüßt - und der Epochenbegriff problematisch ist. Neues trifft Altes. Was ist Fortschritt? Und die Neuzeit bricht herein, wenn ein schräger Walzer Schostakowitschs einsetzt und die alte Stimmung mit der neuen Stimmung konfrontiert wird, wenn ein Konzertflügel hineingeschoben wird und die Pianistin wie Offenbachs Puppe Olympia ihre Etüden drischt. Die Mechanisierung ersetzt die Empfindsamkeit. Und Pärt, Britten und der immer wieder unterschätzte Frank Martin lassen uns aus der Nachromantik sehnsuchtsvoll zurückblicken.
Michael Stenger, WAZ, 26. September 2005