Musicke&Mirth

Das Ensemble Musicke&Mirth ("Musik und fröhlicher Schalk") wurde 1997 von Jane Achtman und Irene Klein in Basel gegründet. Der Titel eines Stücks von Tobias Hume inspirierte das Ensemble, und die spannende Musik für zwei (und mehr…) Gamben zu erforschen, ist sein erklärtes Ziel. Es widmet sich hauptsächlich der Wiederentdeckung unbekannteren Repertoires. Von ersten Notendrucken aus Nürnberg um 1440 über die englische Lyra Viol-Musik des 17.Jahrhunderts bis hin zum galanten, "empfindsamen" Stil der Berliner Schule spannt sich der Bogen der verschieden besetzten Programme.

Musicke&Mirth spielt dabei immer auf originalgetreuen Instrumenten und nach originalen Quellen. Mit seiner auf diese Weise geschulten Wahrnehmung, zugleich mit Virtuosität und Zusammenspiel auf höchstem Niveau, erschafft das Ensemble erfrischende und packende Darbietungen der Alten Musik und entzückt das Publikum und internationale Juroren.

Auf mehreren Wettbewerben war das Gambenduo erfolgreich: 1997 gewann Musicke&Mirth den dritten Preis beim Dorian/EMA Recording Competition (USA), den zweiten Preis 1998 im Ensemblewettbewerb Premio Bonporti in Rovereto (Italien), und ebenso den zweiten Preis im Van Wassenaer Concours 2000 in Den Haag (Niederlande).

Seit seiner Gründung konzertierte Musicke&Mirth mit seinen vielfältigen Programmen in ganz Europa und erhielt Einladungen zu internationalen Fernsehauftritten. 2005 spielte das Ensemble in der Tschechischen Republik im Rahmen des Festivals Concentus Moraviae, 2007 war das Ensemble bei den WDR3 Funkhauskonzerten für Alte Musik eingeladen. 

Das Duo Musicke&Mirth wirkte in den letzten Jahren häufig bei größeren Projekten mit, so z. B. bei Herbert Wernickes Inszenierung des „Actus Tragicus“ unter der Leitung von Michael Hofstetter in Basel (2000 und 2001) und Stuttgart (2006-2011). Als Gambenconsort begleitete das Ensemble 2006 das Collegium Vocale Gent bei einer europaweiten Tournee der „Membra Jesu Nostri“ von Dietrich Buxtehude. 2009 stellte der DRS2 in einem einstündigen Programm „Musicke&Mirth - Zwei Gamben und mehr“ einen Querschnitt der bisherigen musikalischen Tätigkeit des Ensembles vor.

Vier CDs sind auf dem Markt: „Musicke&Mirth – Music for two Lyra Viols“, englische Musik des 17. Jahrhunderts, erschienen 2001 bei Raumklang und „Die Spinne im Netz“ mit Musik aus Nürnberger Drucken des 16. Jahrhunderts, erschienen 2004 bei Raumklang in der schola cantorum basiliensis edition. Die dritte CD, „Feuer und Bravour“ mit galanter Musik vom Berliner Hof, erschien 2008 bei Ramée und erhielt einen Diapason Découverte. 2012 ist die vierte CD „Division-Musick“ erschienen, mit virtuosen Diminutionen aus England.

 

Jane Achtman 


begann mit neun Jahren Fiedel zu spielen und nahm mit zwölf Jahren ersten Unterricht auf der Gambe. Sie studierte bei Sarah Cunningham an der Akademie für Alte Musik in Bremen und bei Mary Springfels in Chicago. Nach Vollendung ihres ersten Studiums erhielt sie ein Stipendium des DAAD, um ihre Ausbildung bei Paolo Pandolfo (Gambe) und Randall Cook (mittelalterliche Fiedel) an der Schola Cantorum Basiliensis fortzusetzen. 2002 erhielt sie das Diplom für Alte Musik.

1997 gründete Jane mit Irene Klein das Ensemble Musicke&Mirth. Im Kern ein Gambenduo, werden für die verschiedenen Projekte weitere Musiker eingeladen. Seit der Gründung wurde das Ensemble mehrfach Preisträger bei Wettbewerben, so beim Van Wassenaer Concours, beim Dorian/EMARecording Competition und beim Premio Bonporti. Vier CDs sind bisher bei dem Label Raumklang und bei dem Label Ramée erschienen: Musicke & Mirth (2001), Die Spinne im Netz (2004), Feuer und Bravour (2009) und Division-Musick (2012).

Jane ist Mitglied in den Ensembles The Harp Consort, Accentus und Unicorn und arbeitet mit renommierten Persönlichkeiten wie Kees Boeke, Pedro Memelsdorff und René Jacobs zusammen. Sie hat 24 CDs für verschiedene Labels aufgenommen. Ihre rege Konzerttätigkeit führte sie bisher durch ganz Europa, nach Israel, China, Japan, den Iran und in die USA. Neben ihrer Konzert- und Lehrtätigkeit als Gambistin spezialisiert sie sich auf die Musik des Mittelalters. Ab 2013 koordiniert sie an der Hochschule für Künste Bern ein Forschungsprojekt zur Herstellung historischer Darmsaiten.

 

Irene Klein 


erhielt mit neun Jahren ihren ersten Gambenunterricht und sammelte schon früh Erfahrungen im Solo- und Consortspiel. Sie studierte an der Schola Cantorum Basiliensis bei Paolo Pandolfo und in Mailand an der Civica Scuola di Musica bei Roberto Gini. 1997 wurde sie im 1.Internationalen Bach-Abel-Wettbewerb für Viola da Gamba in Köthen/Anhalt zweite Preisträgerin, 1999 erhielt sie im Concours Musica Antiqua in Brugge/Belgien eine „Honourable Mention“ und einen Förderpreis.

Mit ihrem Gambenduo Musicke&Mirth mit Jane Achtman gewann sie mehrere hochdotierte Preise in internationalen Ensemblewettbewerben, und ihre CDs wurden weltweit gelobt.

Sie arbeitet u.a. zusammen mit Hans-Georg Kramer (Marais Consort), Michael Form (Les Flamboyants), Maria Jonas, Randall Cook, Evelyn Tubb und Anthony Rooley. Namhafte Dirigenten wie Michael Hofstetter und René Jacobs schätzen ihre Mitarbeit als Gambistin und Lironespielerin in Konzert-, Opern- und Aufnahmeprojekten.

1999–2001 unterrichtete sie an der Týnská Škola in Prag, seit 2004 ist sie Dozentin für Viola da Gamba an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“.